Vergangenes Cluster | Samstag, 08.12.2018 – Sonntag, 17.02.2019

To look is to labor

Die Fotoindustrie führte nicht nur neue Arbeitsfelder und -praktiken ein, sondern war auch an der Optimierung industrialisierter Arbeitsformen beteiligt. Fotografische Bilder wiederum haben entscheidend zur Neuorganisation unserer Wahrnehmung beigetragen und unseren Blick in ein kapitalistisches Register überführt. Über digitale Systeme wird unser Blickverhalten heute zunehmend getrackt und analysiert, um daraus Kapital zu schlagen. Ob bewusst oder unbewusst werden wir so über das Schauen zu digitalen Arbeiter_innen.

In den Produktionsmodellen dieser sogenannten Aufmerksamkeitsökonomie spielen digital vernetzte Technologien und fotografische Medien eine entscheidende Rolle. „To look is to labour“ (Sehen ist Arbeiten), eine These, die Jonathan Beller in seinem Werk The Cinematic Mode of Production stark machte, war in letzter Zeit immer wieder Gegenstand der digitalen Auseinandersetzung. Fotografische Bilder werden auf Social Media Plattformen an Metriken geknüpft, die sie in Wertschöpfungsketten einbinden und aus denen wiederum neue Arbeitsformen hervorgehen. Influencer, Cloud-Worker und Crowdfunding-Kampagnen gehören hierbei zu den (mehr oder weniger sichtbaren) Akteur_innen einer globalen Produktion des vernetzten Bildes. Das aktuelle Cluster nimmt diese komplexen Produktionsmodi in den Blick und befragt die Beziehungen zwischen Fotograf_innen, den expandierenden Bild-Netzwerken sowie den Bildern und ihren Betrachter_innen.

Mit Arbeiten von Zoe Beloff, Saskia Groneberg, Silvio Lorusso, Joana Moll, Sebastian Schmieg, Indre Urbonaite und Andrew Norman Wilson.

  • The Dating Brokers
  • Indre Urbonaite
  • Konferenz Image Net/Works
  • Saskia Groneberg
  • Sebastian Schmieg
  • Jonathan Beller
  • Zoe Beloff
  • Silvio Lorusso
  • Andrew Norman Wilson