Fotobibliothek

Gemeinsam mit der Fotostiftung Schweiz führt das Fotomuseum Winterthur die Fotobibliothek. Die Bibliothek deckt die Geschichte der Fotografie ab, dokumentiert zeitgenössisches Schaffen, lässt Forschungen nach thematischen Schwerpunkten zu und bietet mit theoretischen Werken die vertiefte Aufarbeitung des Mediums Fotografie an. Die Fotobibliothek ist öffentlich zugänglich.

Fotobibliothek

Fotobibliothek in der Passage

Im Druck – Jakob Tuggener und die illustrierte Presse
10.02.–20.05.2024

Begleitend zur Ausstellung Jakob Tuggener – Die 4 Jahreszeiten präsentiert die Fotostiftung Schweiz eine Auswahl von Arbeiten, die Jakob Tuggener in wenig bekannten, aber für die damalige Epoche typischen Zeitschriften wie Föhn oder Der Gleichrichter publizierte.

 

Jakob Tuggener hatte ein ambivalentes Verhältnis zur illustrierten Presse: Er verstand sich als Künstler, bezeichnete sich selbstbewusst als «Photographischer Dichter I» und arbeitete lieber an eigenen Projekten als an Aufträgen von Redaktionen. Dennoch war er, wie viele Fotograf_innen seiner Generation, darauf angewiesen, mit Zeitschriftenbeiträgen ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Dank eindrucksvollen Bildberichten über bisher kaum beachtete Facetten des städtischen Alltags, über die «bessere» Gesellschaft oder über das Leben auf dem Land gehörten Fotografen wie Gotthard Schuh, Paul Senn oder Hans Staub zu den Aushängeschildern der illustrierten Magazine, die nicht zuletzt dank der Fotografie einen starken Aufschwung erlebten.

Auch Tuggener belieferte diese illustrierte Presse bis in die 1950er-Jahre mit Bildern, oft ungefragt und mit mehr oder weniger grossem Erfolg. Einer Freundin gegenüber rühmte er sich, dass der Herausgeber der Schweizer Illustrierten denke, alle seine Fotos wären potenzielle Titelbilder, dass sein Name beim Tages-Anzeiger wohlbekannt sei und er nun «überall anerkannt und geschätzt werde». Doch in Wirklichkeit wurden seine Fotografien oftmals kommentarlos zurückgesandt, oder seine Aufnahmen blieben einfach in den Redaktionen liegen, ohne je publiziert zu werden.

Die Zürcher Illustrierte und die Schweizer Illustrierte gehörten zu den prominentesten Plattformen für Fotojournalist_innen. Daneben gab es aber zahlreiche Magazine wie Schweizer Spiegel, Föhn, Die Möve oder Das Schweizer Magazin, die sich ebenfalls mit fotografischen Beiträgen auf dem Markt zu behaupten versuchten. Diese Nischen erlaubten es Tuggener, Bilder zu verkaufen, ohne einem bestimmten Auftrag nachkommen zu müssen.