Laut Theodor Scheimpflug, einem ehemaligen k. u. k. Hauptmann, der nach der Jahrhundertwende selbst mit Drachenaufnahmen experimentierte (Abb. 13), führten die «militärischen Bestrebungen, die Drachen den Zwecken der Rekognoszierung dienstbar zu machen, […] von selbst zu Versuchen, Menschen mit Drachen zu heben.» 56 Theodor Scheimpflug, «Über die Verwendung von Drachen zu praktischen Zwecken», in Hermann Hoernes (Hg.), Buch des Fluges, Bd. 1 (Wien: Verlag Georg Szelinski, 1911), 598–603: 600. Zu den ersten Versuchen, mit Drachen Menschen zu heben vgl. Joseph Lecornu, Les cerfs-volants (Paris: Librarie Nony & Cie., 1902), 123–140. Auch Scheimpflug veröffentlichte im Jahr 1904 detaillierte Berechnungen, wie eine Person in die Luft gebracht werden könnte: «Der Mann sitzt dabei im Innern des Drachens in einem gefederten Korb, ist also selbst bei einem eventuellen Sturz nicht allzu gefährdet, da Drachen beinahe nie so schwer fallen, daß sie ganz zerbrechen.» 57 Vgl. die Abschnitte «Die beim Heben von Menschen mit Drachen in Betracht kommenden Kraft- und Größenverhältnisse» und «Die Handhabung der Drachen» von Scheimpflugs Aufsatz «Über Drachenverwendung zur See», in Mitteilungen aus dem Gebiet des Seewesens, 32 Jg., Nr. 4 u. Nr. 5 (1904), 305–317 u. 396–431: 407–429: 423. Grössere Bekanntheit erlangten jedoch die Drachenversuche des britischen Offiziers Baden Fletcher Smyth Baden-Powell, einem Bruder des späteren Begründers der Pfadfinderbewegung Robert Baden-Powell, 58 Baden Fletcher Smyth Baden-Powell, «Kites. Their theory and Practice», in Aeronautical Journal, 2. Jg., Nr. 6 (1898), 33–45; ders., «War Kites», in Aeronautical Journal, 3. Jg., Nr. 9 (1899), 1–6; ders., «Kite-Flying» (siehe Anm. 49), 840. sowie des US-Amerikaners Samuel Franklin Cody.