Esther Hovers | False Positives | 2015–2016 19.10.2019 – 16.02.2020 | Fotomuseum Winterthur

SITUATION #186

Aus False Positives, 2015–2016 © Esther Hovers
Esther Hovers, False Positives, 2015-2016, SITUATION #186, SITUATIONS/Deviant, Ausstellungsansicht Fotomuseum Winterthur, 2019 © Philipp Ottendörfer
Esther Hovers, False Positives, 2015-2016, SITUATION #186, SITUATIONS/Deviant, Ausstellungsansicht Fotomuseum Winterthur, 2019 © Philipp Ottendörfer
Esther Hovers, False Positives, 2015-2016, SITUATION #186, SITUATIONS/Deviant, Ausstellungsansicht Fotomuseum Winterthur, 2019 © Philipp Ottendörfer

Videoüberwachungssysteme sind heutzutage ein integraler Bestandteil des öffentlichen Raums. Als omnipräsentes Auge zeichnen sie unsere Umwelt 24/7 auf und unterstützen die Analyse und Aufklärung von Straftaten. Intelligente Überwachungssysteme kehren diese zeitliche Logik um und gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie können abweichende, potenziell kriminelle Verhaltensformen über spezifische Bewegungsmerkmale erkennen und einen Eingriff einleiten, noch bevor es überhaupt zu einem Delikt gekommen ist. Für False Positives hat die niederländische Künstlerin Esther Hovers mit Expert_innen aus dem Feld intelligenter Überwachungssysteme zusammengearbeitet und insgesamt acht diagnostizierte ‚Anomalien‘ untersucht: Abweichungen von üblichen Verhaltensregeln im öffentlichen Raum, die sich über die Körpersprache und Bewegung von Passant_innen äussern. Diese über visuelle Verfahren erfassten Abweichungen werden in Daten übersetzt und in die Algorithmen der Überwachungskameras eingespeist. Hovers‘ Fotografien wirken vom analytischen Blick der Kamera durchdrungen und erzeugen ein Unbehagen im Spannungsfeld von Dokumentation und Inszenierung: Wann ist das aktive Eingreifen in ein möglicherweise bevorstehendes Ereignis gerechtfertigt – und wann schaffen solche präemptiven Technologien ihre eigene Realität?


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