Workshop Urban Upload 19.09. – 20.09.2019 | Fotomuseum Winterthur

SITUATION #185

Urbaner Raum wird zunehmend genutzt, um sich selbst fotografisch zu inszenieren. Ob das hippe Restaurant, die neueröffnete Bar, der Stadtpark, ein markantes Bauwerk, ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, der Bahnhof oder das Einkaufszentrum: diese und viele weitere Lokalitäten dienen als Kulisse der Selbstinszenierung im Netz. Die sogenannte „instagrammability“ von Orten zieht immer grössere Menschenmengen an und wird mittlerweile auch von der Tourismusbranche gezielt genutzt. Profile wie @insta_repeat machen die Vereinheitlichung der Bildsprache deutlich, indem sie die sich wiederholenden Bildmotive und das Adaptieren von Darstellungsformen spielerisch zur Schau stellen. Dass die Suche nach dem perfekten Selfie aber auch obsessive Ausmasse annehmen kann, zeigt das Beispiel einer Sonnenblumenfarm in Ontario, die nach dem grossen Ansturm und der Zerstörung ihrer Felder den Besuch digitaler Pilger_innen verbot.

Im Workshop „Urban Upload“ begaben sich Studierende der F+F Zürich unter Anleitung von Laura Hadorn und Eva Schuler in den Winterthurer Stadtraum – physisch und virtuell. Orte, die auf Instagram oft getagt oder lokalisiert /markiert werden, wurden daraufhin befragt, wie sich der Ort auf seinem Instagram-Profil (falls vorhanden) selbst darstellt, wie der Ort von den Besucher_innen fotografiert wird und wie sie sich durch oder in diesem Raum inszenieren. Auf kreative Weise reagierten die Teilnehmenden des Workshops mit Strategien wie Imitation, Parodie oder Gegenüberstellung auf das Gesehene und re-kontextualisierten die neuen Bilder durch Hashtags. Aktuelle Bildphänomene, Mechanismen sozialer Medien und der eigene Umgang mit Plattformen wie Snapchat oder Instagram wurden als Teil des Workshops offengelegt und diskutiert.


Mehr von Laura Hadorn: laurahadorn.ch
Mehr von Eva Schuler: evaschuler.ch

In Zusammenarbeit mit Klassen der F+F Zürich.