Digitale Bilder und Medien entdecken!
Bilder, die auf digitalen Plattformen kursieren, prägen unsere Wahrnehmung, unser Denken und Handeln. Das Fotomuseum Winterthur erachtet die kritische Auseinandersetzung mit diesen Bildern deshalb als wichtig: Im Rahmen von Workshops und Unterrichtsmaterialien für Schulklassen, Jugendliche und Lehrpersonen diskutieren wir aktuelle fotografische Entwicklungen und Themen wie Fake News oder Selbstdarstellung im Netz. Sämtliche Workshops führen wir im Museum oder in Ihrem Klassenzimmer durch.
Workshops
What the Fake!?
Bilder können einen grossen Einfluss auf unsere (politische) Meinungsbildung und letztlich auch auf unser Verhalten haben. Bilder kritisch zu betrachten und sie in ihren jeweiligen Kontexten zu lesen, ist deshalb eine essenzielle Fähigkeit. Im Workshop diskutieren wir die Rolle von Bildern im Kontext von digitalem Medienkonsum: Wie werden Bilder manipuliert? Welche Mittel gibt es, um den Wahrheitsgehalt von Bildern und Nachrichten zu überprüfen? Wer erstellt aus welchen Beweggründen Fake News und wie wird ihre Verbreitung durch soziale Medien und digitale Strukturen intensiviert? Diesen und weiteren Fragen gehen wir anhand verschiedener Übungen nach und hinterfragen die Verantwortung Einzelner beim Teilen von Inhalten in sozialen Netzwerken.
Meinen Daten auf der Spur
Sobald wir uns im Netz bewegen, werden Daten von uns erfasst, gespeichert und verarbeitet. Doch welche Datenspuren hinterlässt unsere Interaktion mit Bildern? In welchem Umfang, von wem und weshalb werden unsere persönlichen Daten im Netz erfasst? Auch Teil des Workshops ist das Thema Gesichtserkennung: Wie funktioniert sie, was hat sie mit künstlicher Intelligenz, biometrischen Daten und Überwachung zu tun und welche (künstlerischen) Wege es gibt, sie auszutricksen. Die Schüler_innnen lernen Möglichkeiten kennen, selbstbestimmt und sicherer im Netz aktiv zu sein. Dafür stellen wir gemeinsam ein Anti-Schnüffel-Kit zusammen, mit konkreten Tipps und Tricks für mehr Schutz im Internet.
Copy & Pose
Fotografische Bilder, Smart-Geräte und soziale Medien bieten heute viele Möglichkeiten der Selbstdarstellung – mit wenigen Klicks wird ein Selfie aufgenommen, bearbeitet, über soziale Plattformen wie Instagram geteilt und verbreitet. Im Workshop widmen wir uns den Chancen und Herausforderungen der (Selbst-)Inszenierung: Welchen Spielraum eröffnen digitale Medien? Wir nähern uns im praktischen Teil spielerisch Bildern aus Kunst, Popkultur und Alltag, die gesellschaftliche Normen und die Rolle von Influencer_innen thematisieren. Entlang der fliessenden Grenzen zwischen Bildbearbeitung und digitaler Fiktion eignen sich die Schüler_innen Strategien an, um Bildern im Netz kritisch zu begegnen.
Das Netz in deiner Hand
Dieser Workshop ermöglicht einen kritischen Blick auf unterschiedliche Voraussetzungen und Bedingungen unserer Internetnutzung. Dabei zeigt sich unter anderem: Das Internet ist weder immateriell, von Mechanismen der Wertschöpfung befreit noch für alle in gleichem Masse zugänglich. Aus unseren Fotos, Klicks und unserer Aufmerksamkeit wird auf sozialen Medien Kapital generiert. Und um unsere Feeds von problematischen oder unerwünschten Bildinhalten zu befreien, kommen menschliche Arbeitskräfte und Algorithmen zum Einsatz. Nicht immer machen soziale Plattformen dabei ihre Spielregeln transparent. Welche Möglichkeiten gibt es, sich diesen Systemen durch (visuellen) Protest entgegenzustellen? Ausgehend von künstlerischen und netzaktivistischen Beispielen entwickeln die Schüler_innen auf spielerische Weise aussagekräftige Bildbotschaften für den selbstbestimmten Umgang mit Bildern im Netz.
Informationen zu Stufe, Dauer und Kosten
Stufe: Jugendliche von 12–20 Jahren (Sek I und II, Berufsschulen o.ä.)
Dauer: 2x 45 Minuten (Doppellektion)
Ort: wahlweise in Ihrem Klassenzimmer oder im Fotomuseum Winterthur
Durchführung: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag (Ausnahmen auf Anfrage)
Anmeldung / Anfragen: via Buchungsformular oder via fromprinttopixel@fotomuseum.ch
Kosten: CHF 180.–
Reisekosten bei Durchführung in Ihrem Klassenzimmer:
- Winterthur / Umgebung: kostenlos
- bis 1 Stunde: CHF 40.–
- bis 1,5 Stunden: CHF 60.–
- bis 2,5 Stunden: CHF 90.–
- ab 2,5+ Stunden: auf Anfrage
*Die Anreisezeit bezieht sich auf die Hauptreisestrecke ab Bahnhof Winterthur (z.B. Winterthur–Baden), sofern die Reise vom Bahnhof zur entsprechenden Schule im angemessenen Bereich liegt (ca. 15–20 Minuten).
Workshop für Lehrpersonen
Pics or it didn’t happen – Fotografie & soziale Medien
Digitale Bilder, die online zirkulieren, sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken; sie prägen unsere Kommunikationskultur, unser Wahrnehmen und schliesslich unser Handeln. Das kritische Lesen und Einordnen von (digitalen) Bildern sowie das Verständnis für die Funktionsweise der Plattformen, auf denen sie zirkulieren, ist eine Voraussetzung für eine reflektierte und selbstbestimmte Mediennutzung. In einem Workshop für (angehende) Lehrpersonen der Sekundarstufen I und II sowie der Berufsschule werden Fachwissen, Tools und kreative Strategien für die Auseinandersetzung mit dem Thema im Unterricht vermittelt. Zudem schulen Teilnehmer_innen anhand von alltagsnahen Beispielen aus Kunst und Popkultur ihre eigene Bild- und Medienkompetenz.
Informationen zu Zielgruppe, Dauer und Kosten
Zielgruppe: Lehrpersonen (Sek I und II, Berufsschulen o. ä.) oder Studierende der Pädagogischen Hochschulen (Sek I und II)
Dauer: 2 x 3 Stunden (Tagesprogramm oder zwei Halbtage)
Ort: an Ihrer Schule
Durchführung: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag (Ausnahmen auf Anfrage)
Kosten: CHF 900.– (für Gruppen bis 15 Personen) / CHF 1’200.– (für grössere Gruppen mit zwei Workshopleiter_innen)
Anmeldung: Jovana Pavlović, pavlovic@fotomuseum.ch
Unterrichtsmaterial
Das Fotomuseum Winterthur bietet Unterrichtsmaterialien im Umfang von drei Doppellektionen zu unterschiedlichen Themen im Bereich Bild- und Medienkompetenz an. Die Unterrichtsmaterialien für Jugendliche von zwölf bis zwanzig Jahren (Sek I und II, Berufsschulen o.ä.) umfassen Informationen für Lehrpersonen, interaktive Arbeitsblätter und Videos für Schulklassen.
Selbstdarstellung – Von Normen bis Empowerment
Wie findet Selbstdarstellung im Netz statt? Und was hat sie mit Klischees, Idealen, Macht aber auch Algorithmen zu tun? Beispiele aus der Kunst, sozialen Netzwerken und Popkultur ermöglichen es, stereotype Vorstellungen zu diskutieren und eine kritische Haltung zu entwickeln. Ebenso wird die Rolle von Algorithmen und Eye-Tracking reflektiert. Dabei werden bildbezogene und gesellschaftliche Fragen diskutiert und ein selbstbestimmter Umgang mit Bildern im Netz gefördert.
Big Tech, Bilder & digitale (Traum-)Jobs – Arbeit im Zeitalter der Sozialen Medien
Ist Content Creator_in ein Beruf? Und wer hält eigentlich unseren Social-Media-Feed «sauber»? Anhand von Beispielen aus Alltag, Kunst und Journalismus werden Fragen rund um digitale Arbeit, Algorithmen und Big Tech reflektiert. Dabei wird auch unsere Rolle als User_innen und unsere Aufmerksamkeit, die für den Profit von und mit sozialen Plattformen zentral ist, reflektiert.
Gesichtserkennung
Was können Maschinen aus unseren Gesichtern lesen und wozu dienen diese Informationen? Anhand alltagsnaher Beispiele sowie künstlerischer Positionen setzen sich die Schüler_innen kritisch mit solchen und weiteren Fragen sowie der eigenen Bildproduktion auseinander. Gesichtserkennungstechnologien durchdringen bereits heute viele Lebensbereiche – vom Nutzen von Snapchat-Filtern bis zur automatisierten Passkontrolle am Flughafen – und ist mit vielen moralischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen verbunden.
Die Weiterführung und -entwicklung des Angebots unter dem Titel Get the Full Picture wird durch die Stiftung Mercator Schweiz und die Volkart Stiftung unterstützt (2022–2024). Dieses Angebot wurde ursprünglich im Rahmen des Vermittlungsprojekts From Print to Pixel entwickelt, das durch den Migros-Pionierfonds ermöglicht wurde (2019–2022).
Kontakt
Jovana Pavlović
Verantwortliche Vermittlung Bild- und Medienkompetenz
pavlovic@fotomuseum.ch