SITUATION #31
Massenhaft vorproduziert stehen im Internet glatt polierte Studioporträts und hochglänzende Produktaufnahmen in digitalen Bilddatenbanken und stock photography agencies zur (freien) Nutzung bereit. Autorlose Fotografien wie diese werden von Redaktionen und Agenturen meist als Ausgangsmaterial für weitere bildgebende Verfahren verwendet und auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten. Oskar Schmidts Fotoobjekte entstehen in deutlicher Referenz zu dieser fotografierten oder animierten Bildwelt. Der Künstler macht sich Rhetorik und Ästhetik der Alltagsfotografie zunutze und überführt diese in ein treffliches künstlerisches Argument. Indem er die Variablen von Herstellung und Distribution fast bis zum Endprodukt kopiert und erst anschliessend mit vielschichtiger Aura auflädt, eröffnet sich den Betrachtern ein Deutungsraum mit mehr als einer „fotografischen“ Wahrheit.
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Cluster: (in)stabil