Simultan – Zwei Sammlungen österreichischer Fotografie aus den Beständen des Bundes und des Museum der Moderne Salzburg
Vier Säulen prägen und tragen die österreichische Fotografie seit den fünfziger Jahren. Erstens: Die fast tiefenpsychologisch angelegte, körperliche Auseinandersetzung im „Wiener Aktionismus“, der sich Schritt um Schritt in eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage der Identität entwickelte. Zweitens: Ein starker Hang zu Bildspielen, zu strengem und spielerischem Umgang mit der Frage, was denn ein Bild sei – eine Spiegelung der Liebe von österreichischer Literatur und Philosophie zum Sprachspiel. Drittens die Vorliebe fürs Theatralische: Auffallend viele Arbeiten inszenieren, geben und spielen vor, entwickeln vor der Kamera ein Szenario. Viertens: Schliesslich führt eine dichte, intensive Dokumentation des eigenen Landes, von „Land und Leut“, zu einer komplexen Beschäftigung mit dem Sozialraum.
Diese Vielfalt österreichischer Fotografie von 1950 bis heute spiegelt sich in den beiden Sammlungen des Bundes und der Österreichischen Fotogalerie im neuen Museum der Moderne in Salzburg. Die Ausstellung wurde für das Museum der Moderne in Salzburg kuratiert. Für das Fotomuseum Winterthur wurde eine neue Auswahl getroffen, mit Werken von Arnulf Rainer, Günter Brus, Rudolf Schwarzkogler, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Valie Export, Eva Schlegel, Maria Hahnenkamp, Elke Krystufek, Matthias Herrmann, Peter Weibel, Günther Selichar, Tamara Horáková / Ewald Maurer, Herwig Kempinger, Michael Schuster, Lois Renner, Gregor Zivic, G.R.A.M., Peter Dressler, Paul Albert Leitner, Erwin Wurm, Markus Schinwald, Leo Kandl, Manfred Willmann, Aglaia Konrad, Sabine Bitter / Helmut Weber u.v.m.
Die Ausstellung wurde von Urs Stahel kuratiert.