Astrid Klein
Die schwarzweissen Fotobilder von Astrid Klein wirken oft wie aus der Tiefe des Raumes, der Zeit an die Oberfläche projiziert. Nicht helldunkel, sondern dunkeldunkelhell sind sie. Aus dem Schwarzen treten graphitgraue Zeichen hervor, drei Figuren zum Beispiel, ein Schädelhaufen, zwei Dolche, Schränke, Maschinen oder Architektur. Bildfragmente, die ineinandermontiert, übereinandergeschichtet werden und zusammen manchmal ausschauen als seien sie geprägt.
Die grossformatigen Fotobilder erinnern an die Mauerfotos von Brassaï und Aaron Siskind, nur haben sich diese „Fresken der Zeit“ nicht in den Kalk, den Verputz des Gemäuers eingefressen, sondern sie wirken wie die Spur eines elektronischen Stiftes auf einem Bildschirm: dunkle Rasterflächen, durchzogen von einem merkwürdigen, richtungslosen Licht. Auf Bilder von Astrid Klein schauen wir nicht herab, vielmehr treten sie uns gleich gross oder grösser als mächtige Zeichen gegenüber. Astrid Klein beansprucht einen bildmässigen Umgang mit der Fotografie. Die bearbeiteten und montierten Fotofragmente erinnern nur noch von Ferne an ihre Herkunft in der sichtbaren Wirklichkeit.
Bei allen malerisch-fotografischen Absichten und Reflexionen jedoch tragen die Arbeiten Titel wie Kreislauf, Wertverschiebung, Eingeebnet, eingeordnet, begradigt, Verführung-Sklaverei, Über die Zeit, Fremd oder Auswege und geben sich so zu erkennen als Niederschlag inhaltlicher Beschäftigung mit Gegenwart und Geschichte.
Die Ausstellung wurde von Astrid Klein und Urs Stahel kuratiert. Eine Zusammenarbeit mit Saarland Museum, Saarbrücken, und der Kunsthalle Nürnberg.