1947

Jakob Tuggener

Arme der Arbeit

Jakob Tuggener
Arme der Arbeit, 1947
Silbergelatine-Abzug,
Sammlung Fotomuseum Winterthur, Schenkung George Reinhart
1993-015-001

© Nachlass Jakob Tuggener

1904 (Zürich, CH) – 1988 (Zürich, CH)
In Jakob Tuggeners Œuvre, das der sozialen Dokumentarfotografie zugeordnet wird, steht der Mensch und die im 19. und 20. Jahrhundert aufstrebende Maschinenwelt stark im Vordergrund. Der Mensch stellt sich dem technischen Fortschritt angstvoll und zugleich bewundernd gegenüber. Wird ihn die neue Technik verdrängen oder bei der körperlich harten Arbeit unterstützen? – Dies scheinen die oft düsteren S/W-Bilder auszudrücken. Die Basis für das hohe Ansehen, das Tuggener heute als Fotograf geniesst, ist sein 1943 publiziertes Buch Fabrik: ein für diese Zeit einzigartiger fotografischer Essay über die Beziehung des Menschen zur bedrohlich, aber auch fortschrittlich empfundenen Maschinenwelt. Die Gesichter der Arbeiter sind ernst und mit tief gegerbten Falten versehrt. Im Hintergrund steht das Fabrikgebäude mächtig im Wolkendunst. Dieses „Bildepos der Technik“, wie Tuggener sein Buch selbst nannte, ist als wichtiger Meilenstein in die Geschichte der fotografischen Buchgestaltung eingegangen.