Memes und GIFs, Selfies und Instagram- Filter, Algorithmen und neuronale Netzwerke, Screenshots und Drohnenbilder, Netzfeminismus und Online-Aktivismus, Content Moderator_innen, Influencer_innen und Aufmerksamkeitsökonomien: Das digital vernetzte Bild hat in den letzten Jahrzehnten mit unglaublicher Geschwindigkeit neue Bildformen und kulturelle Praktiken hervorgebracht – mit zuvor noch nie dagewesenen sozialen und politischen Auswirkungen. Das Format SITUATIONS hat diese fotografischen Entwicklungen über fünf Jahre verfolgt und analysiert. Über die Projekte Photographic Flux oder From Print to Pixel werden sie auch über vermittlerische und schulische Angebote zur Diskussion gestellt.

Die dezidierte Auseinandersetzung mit digitalen Bildpraktiken unserer Gegenwart bleibt auch nach Abschluss von SITUATIONS im Jahr 2021 ein Schwerpunkt. Einerseits fliesst die Auseinandersetzung mit digitalen Bildpraktiken in Zukunft stärker in das Gesamtprogramm ein, andererseits entsteht 2022 mit [permanent beta] ein experimentelles Labor an der Schnittstelle von Theorie und Praxis, von Forschung und Experiment. Dieses bewegt sich am Puls der Zeit, handelt interdisziplinär und vernetzt und experimentiert mit künstlerischen, kuratorischen und vermittlerischen Formaten des Post-Digitalen.

Sämtliche SITUATIONS wurden durchnummeriert und haben ein paar Stunden gedauert oder auch zwei Monate. SITUATIONS fanden in Winterthur statt, aber auch in São Paulo oder Berlin – und als Stream auf unserer Website. So entstand ein ständig anwachsendes digitales Archiv von SITUATIONS, mit denen wir die Idee der Ausstellung erweiterten und nicht nur unsere lokalen Besucher_innen erreichten, sondern übers Internet auch die grosse globale Öffentlichkeit. Eine SITUATION kann ein fotografisches Bild sein, ein Film, ein Text, ein Online-Interview, ein Screenshot, eine Fotobuchpräsentation, eine Projektion, eine Skype-Vorlesung oder eine Performance.