SITUATION #12
Am 1. März 1982 landete die Raumsonde Venera 13 der sowjetischen Venera-Mission zur Erforschung der Venus auf der Oberfläche des Planeten (Landeort: 7,5° Süd und 303° Ost). Die Sonde war mit zwei optisch-mechanischen Kameras ausgerüstet, welche die Planetenoberfläche abtasteten und Bilder in Echtzeit an die Erde übermittelten. Das Kamerasystem wurde von dem Team um A.S. Selivanov am Russischen Institut für Weltraumtechnik (in Moskau) entwickelt und bestand aus einem Scan-Spiegel sowie einem Präzisionsfotometer, die zusammen eine genauere Luminanzmessung für jeden Bildpunkt ermöglichten. Im Resultat konnte die gesamte Landschaft als ein einzelnes nahtloses Bild gesendet werden. Die Kameras mussten so gebaut werden, dass sie den Extrembedingungen von 457 °C und einem Atmosphärendruck, der 89 mal grösser ist als der Luftdruck auf der Erde, standhalten würden. Venera 13 „überlebte“ die Hitze und den Druck auf der Oberfläche der Venus 127 Minuten lang. Die telefotometrischen Kameras der Sonde fingen acht Panoramabilder ein, die ersten Farbbilder von der Venus, und zusammen mit den Bildern der Venera 14 auch heute noch die einzigen Nahaufnahmen von der Oberfläche dieses Planeten. Welche Farbe die Oberfläche der Venus tatsächlich hat, lässt sich vorläufig kaum eruieren, weil die Atmosphäre des Planeten blaues Licht herausfiltert.
Mehr zu sowjetischen Weltraum-Kameras: mentallandscape.com/V_Cameras.htm
Cluster: Sehende Maschinen