Fotomuseum Winterthur | Samstag, 14.06. – Sonntag, 17.08.1997

Weltenblicke – Reportagefotografie und ihre Medien

Seit einigen Jahren sagen kritische Stimmen die Reportagefotografie tot. Vielleicht zu Recht, denn die reportierende Fotografie hat viele ihrer Aufgaben an die elektronischen Medien verloren; sie ringt in einer immer komplexer, auch unsichtbarer werdenden Welt um die Bedeutung des Sichtbaren; und eine ihrer wichtigsten Qualitäten, die Zeugenschaft, wird mit der Digitalisierung in Zweifel gezogen. Das Totsagen erfolgt aber auch zu Unrecht, denn wir alle sehen kein Ende unseres elementaren Bedürfnisses nach Berichterstattung von wesentlichen Dingen und Ereignissen in der Welt.

Diesem Paradox und den vielen anderen Fragen, die sich an den Status der Reportage- und Dokumentarfotografie in unserer mediatisierten Wirklichkeit richten, will diese Ausstellung nachgehen – anhand von Arbeiten, die Schweizer Fotografen und Fotografinnen draussen im Iran, in Indien, Tibet, Ruanda, Patagonien, Madagaskar, in Algerien, der Westsahara und drinnen an heimischen Orten – der Schweizer Frömmigkeit, der Kids, des Arbeits- und Nachtlebens – aufgenommen haben.

Die Ausstellung wurde von Martin Gasser und Urs Stahel kuratiert.

Hauptsponsor: Bundesamt für Kultur