Fotomuseum Winterthur | Samstag, 29.01. – Sonntag, 26.03.2000

Takashi Homma – Tokyo Suburbia

Takashi Homma, 1962 geboren, lebt und arbeitet in Tokio. Seit Mitte der neunziger Jahre tritt er in Ausstellungen auf und hat eine Reihe kleinerer und grösserer Publikationen herausgegeben. Er fotografiert auch für Zeitschriften, u.a. für i-D, Purple Prose, Purple Fashion, Ray Gun und zahlreiche japanische Magazine.

Wie viele japanische Fotografen, wie gegenwärtige Fotografie ganz allgemein, fotografiert Takashi Homma farbig, bunt, mit einer gewissen Leichtigkeit, ja Nonchalance dem fotografierten Gegenstand gegenüber – als sei er im Vorbeigehen aufgeschnappt worden, als sei er wichtig und unwichtig zugleich.

In dieser scheinbaren Leichtigkeit jedoch trifft Homma, anders als viele, mit Coolness und Genauigkeit die Nervenstränge der heutigen Gesellschaft. Sein allererstes Buch Babyland greift das Thema der Babysierung auf. Es visualisiert die Babysierung des Alltäglichen und des Kulturellen an Girlie-Groups, Stofftieren, Porträts und der Konsumindustrie für die Kids-Generation. Tokyo Suburbia ist in einer ähnlichen Tonalität gehalten, auch wenn dieses Projekt, die Suburbs, die Vororte Tokios zu porträtieren, ein Stück weit härter, ausgesetzter, hoffnungsloser fotografiert ist. An den Rändern der Städte zeigen sich die Brüche im gesellschaftlichen und ökonomischen Gefüge am heftigsten, auch jene von individuellen Wünschen und der Realität.

Die von Urs Stahel kuratierte Ausstellung im Fotomuseum Winterthur ist Takashi Hommas erste Museumsausstellung.