R.S. – Fotoalben von Renée Schwarzenbach-Wille
Renée Schwarzenbach-Wille (1883-1959) war die jüngste Tochter von General Ulrich Wille, dem Oberbefehlshaber der Schweizer Armee im Ersten Weltkrieg, und seiner Frau Clara, geborene Gräfin von Bismarck. 1904 heiratete Renée Wille Alfred Schwarzenbach, Mitinhaber eines der damals grössten Seidenunternehmen der Welt. Das Paar hatte fünf Kinder, das dritte war die Schriftstellerin und Fotografin Annemarie Schwarzenbach (1908–1942). Bis 1912 lebten sie in Zürich, danach auf Gut Bocken bei Horgen. Hier trainierte Renée Schwarzenbach-Wille für ihre Reitkonkurrenzen und hier war auch der Mittelpunkt des von ihr geführten musikalischen Salons.
Renée Schwarzenbach-Wille fing mit vierzehn Jahren zu fotografieren an und machte ihre letzte Aufnahme ein halbes Jahr vor ihrem Tod 1959. Ihre stets sorgfältig beschrifteten und datierten Fotos legte sie in immer gleich grosse, in rotes Leinen gebundene Alben ab, die jeweils mit einer römischen Nummer und ihrem Monogramm beschriftet waren – daher der Titel der Ausstellung. Die über hundert Fotoalben von Renée Schwarzenbach-Wille bilden das Kernstück dieses Ausstellungsprojektes. Sie sind nicht nur ein in der Schweiz einzigartiges zeitgeschichtliches Dokument. Sie sind auch das visuelle Tagebuch einer besonderen Frau, die alle für sie wichtigen Ereignisse und Entwicklungen ihres Lebens fotografisch festgehalten hat, auch die negativen.
Die Ausstellung wurde von Alexis Schwarzenbach und Urs Stahel kuratiert.
Hauptsponsoren: Volkart Stiftung, Cassinelli-Vogel-Stiftung