Lewis Baltz – Regel ohne Ausnahme
Lewis Baltz, zentrale Figur in der amerikanischen Fotografie, zeigt in seinen Fotografien die amerikanische Landschaft als besetzten Raum, voller Einfamilienhäuschen in gleichgültiger Banalität, voller neuartiger Technoparks, die mit ihrer unterkühlten, minimalistischen Architektur kaum mehr preisgeben, ob da harmlose Unterwäsche oder der Mega-Tod hergestellt wird. Seine Fotografien nähern sich aber auch den Rändern der urbanen Landschaft, prüfen die amerikanische und westliche Zivilisation am Übergang von Stadt zu Natur, tauchen ins Ödland ein, wo nichts kaschiert und alles – Schlamm, Bretter, Büsche, Abfall – zum Fragebild einer monströsen Zivilisation wird. Seine jüngsten Fotoarbeiten schliesslich führen die heutige nachmoderne Welt als schrilles, verführerisch schönes und gleichzeitig schmerzliches Spektakel vor.
Lewis Baltz hat in den siebziger Jahren die neue Sicht auf die Landschaft mitbegründet (New Topographics) und kann als amerikanisches Pendant zu Bernd und Hilla Becher verstanden werden. Seit den siebziger Jahren hat er eine Anzahl wichtiger Werkgruppen realisiert und in den folgenden Büchern veröffentlicht: The New Industrial Parks Near Irvine, California (1975); Maryland (1976); Nevada (1978); Park City (1981); San Quentin Point (1986) und Candlestick Point (1989). Seine Arbeiten sind in über 50 Einzelausstellungen gezeigt worden, unter anderem in der Leo Castelli Gallery, New York, im Victoria and Albert Museum, New York, San Francisco Museum of Modern Art, Los Angeles, County Museum of Art, Tokyo Institute of Polytechnics, Kawasaki City Museum, Stedelijk Museum, Amsterdam, Centre Georges Pompidou und im Musée d’art moderne de la ville de Paris.
Die Ausstellung wurde von Urs Stahel kuratiert. Eine Zusammenarbeit mit dem Des Moines Art Center, Iowa.
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