Junge Menschen – Set 9 aus der Sammlung des Fotomuseum Winterthur
Die Zeit des Erwachsenwerdens ist die Zeit der Suche nach sich selbst. Wer bin ich und wer möchte ich sein? In dieser Zeit gilt es, das eigene Ich in der Welt zu verankern und mit ihr in Beziehung zu treten. Der Übergang von einer abgeschirmten Kindheit in ein gesellschaftliches System von Beziehungen und Verantwortung, ein sich Einfügen in die Dynamiken von Gruppen, das Erkennen und Austesten von Möglichkeiten und Grenzen sind Erfahrungen, die jeder Mensch ganz persönlich machen muss. Die künstlerische Fotografie hat sich immer wieder diesen Momenten gewidmet. Zum einen durch den Blick des Beteiligten: Junge Menschen fühlen sich in das Leben der Protagonisten ein und nehmen nicht nur fotografisch daran teil. Zum anderen gibt es die distanziertere Betrachtung aus der Erwachsenen-Perspektive. Bilder von Jugendgenerationen sind immer auch Begegnungen mit der eigenen Geschichte, persönlichen Erfolgen und Niederlagen. Momente der Entgrenzung, des Protests, Alkohol- und Drogenerfahrungen sind dabei genauso wenig wegzudenken wie die rastlose Suche nach sexuellen Erlebnissen, gefestigten Lebensmodellen und möglichen Haltungen für die Zukunft.
Mit Werken von Nobuyoshi Araki, David Armstrong, Nathan Beck, Sabrina Biro, Beni Bischof, Daniele Buetti, Larry Clark, JH Engström, Michel François, Ilse Frech, Julian Germain, Nan Goldin, Paul Graham, Roland Iselin, Ari Marcopoulos, Pietro Mattioli, Boris Mikhailov, Anne Morgenstern, Daido-Moriyama, Taiyo Onorato/Nico Krebs, Suzanne Opton, Helena Påls, Walter Pfeiffer, Pipilotti Rist, Maya Rochat, Viviane Sassen, Rico Scagliola/Michael Meier, Paul Mpagi Sepuya, Alec Soth und Tobias Zielony.
Die Ausstellung wurde von Thomas Seelig kuratiert.