Gregory Crewdson – Fotografien 1985–2005
Das Fotomuseum Winterthur präsentiert das betörend schöne und gleichzeitig verstörende Werk des amerikanischen Fotografen Gregory Crewdson in einer grossen Übersichtsschau, mit allen wichtigen Werkblöcken des 1962 in New York geborenen Künstlers, darunter auch die neue Serie Beneath the Roses, die uns seine zwielichtige Welt in unerhörter Detailschärfe nahe bringt.
Vor der Kulisse der amerikanischen Vorstädte und mit deutlichem Bezug auf das Hollywoodkino entwirft Crewdson seit Mitte der 1980er Jahre Bilder für Neurosen, Ängste und geheime Wünsche einer Gesellschaft, die in die Bodenlosigkeit der eigenen Psyche blickt. Seit der Serie Twilight entstehen seine aufwändigen, perfekt schönen Fotoinszenierungen an filmähnlichen Sets, teils im Studio, teils „on location“, mit einem grossen Team und einer exakten, oft wochenlangen Planung. Selbst einflussreicher Lehrer in Yale, formuliert Crewdson seine Arbeit auf der einen Seite als realistische Schilderung des ländlichen Amerikas und entwickelt andererseits mit theatralischer Lichtregie, der Einbeziehung des Fantastischen und Märchenhaften sowie dem Bekenntnis zu breit angelegter Erzählkunst die grosse Traditionslinie der inszenierten Fotografie weiter, die sich spätestens seit Cindy Sherman und Jeff Wall als eine der wichtigsten Ausdrucksformen aktueller Fotokunst erwiesen hat.
Die Ausstellung wurde von Stephan Berg kuratiert. Realisation in Winterthur: Urs Stahel. Eine Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Hannover, Kunstmuseum Krefeld und der Landesgalerie Linz.
Hauptsponsor: UBS AG