Frankierte Fantastereien – Das Spielerische der Fotografie im Medium der Postkarte
Pressefotografie, Fotobuch, fotografische Objekte, Foto-Postkarte: Neue Reflexionen über die Fotografie hinterfragen die Verbreitungsformen von Fotografie. Die Ausstellung Frankierte Fantastereien befasst sich mit der Fotopostkarte, die erster Träger für die Massenverbreitung der Fotografie war.
Ab 1900 verzeichnete die Ansichtskarte einen gewaltigen Erfolg. Parallel zu Stadt- oder Dorfaufnahmen veröffentlichten die Herausgeber unter dem Sammelbegriff „Fantasie-Postkarten“ auch unterhaltsamere Bilder: Glückwunsch- oder 1. April-Karten, in Bild umgesetzte Sprichwörter, imaginäre, komische oder auch erotische Szenen. Um diese visuellen Kuriositäten zu gestalten, griffen die Fotografen zu einer ganzen Palette technischer Kunstgriffe – Montage, Doppelbelichtung, optische Verzerrung, Grossaufnahme usw. Diesen ungemein spielerischen Umgang mit dem Bild, den die Postkartenindustrie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts an den Tag legte, will die Ausstellung präsentieren und im Kontext der Avantgarde der damaligen Zeit diskutieren.
Die Ausstellung präsentiert über 500 Postkarten – in Grossprojektionen, in Vitrinen, in Feldern von Kleinrahmen – aus den Kollektionen von Gérard Lévy und Peter Weiss sowie ausgewählte Werke der Avantgarde-Fotografie, u.a. von Jean Arp, Johannes Theodor Baargeld, Giacomo Balla, Herbert Bayer, Hans Bellmer, Erwin Blumenfeld, André Breton, Paul Citroën, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Paul Éluard, Max Ernst, Hannah Höch, André Kertész, Gustav Klucis, El Lissitzky, Dora Maar u.v.a.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Clément Chéroux. Eine Zusammenarbeit mit dem Folkwang Museum, Essen, und dem Jeu de Paume, Paris.
Hauptsponsor: Ars Rhenia Stiftung