Fotomuseum Winterthur | Samstag, 22.01. – Sonntag, 27.03.1994

Ed van der Elsken – Once Upon a Time

Ed van der Elsken (1925–1990) war zuerst und hauptsächlich ein Strassenfotograf, der seine Motive beim unablässigen Durchwandern und Durchforsten von Grossstädten, von Paris, Amsterdam, Hong Kong und Tokio fand. Studentenquartiere und Arbeiterviertel waren seine bevorzugten Gegenden und da zogen ihn jene Menschen an, die Stolz ausstrahlten, Vitalität verströmten und ihr Leben, selbst in grosser Armut, überschwenglich lebten. Seine besondere, fast einzigartige Weise, auf die Menschen zuzugehen, sie in seinen Bann, für Sekunden oder Minuten in den Bann des einverständlichen Fotografierens zu ziehen, verleihen seinen Fotografien eine oft extrovertierte, theatralische Dimension. Daneben finden sich auch zahllose Beispiele von zurückhaltenden, poetischen, manchmal traurigen Szenen, die von seiner Wertschätzung für das Individuum zeugen. Vielleicht darf man ihn einen existenzialistischen Fotografen nennen, vielleicht auch den Hippie der Fotografie, sein Werk jedenfalls preist zugleich die Wärme, Freude und Schönheit des Lebens, wie es von Verlust, Trauer, von Aggression und Gewalt erzählt.

Die Ausstellung und das Buch Once Upon a Time, von Ed van der Elsken selbst noch kurz vor seinem Tod als Vermächtnis umrissen, umfassen seine wesentlichen Projekte von 1947–1988.

Die Ausstellung wurde von Hripsimé Visser kuratiert. Realisation in Winterthur: Urs Stahel. Eine Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum, Amsterdam.