Darkside II – Fotografische Macht und fotografierte Gewalt, Krankheit und Tod
Nach der Erkundung von fotografierter Sexualität in Darkside I leuchtet das Fotomuseum Winterthur die andere Seite des körperlichen Spektrums aus: Vom integren Körper zum kranken, sich auflösenden, verfallenden, sterbenden und verwesenden Körper. Dabei stellen sich Fragen wie: Weshalb gibt es eine intime Affinität zwischen Fotografie und Tod? Weshalb zieht Gewalt die Bilder geradezu an?
Die Bilderwelt des Abendlandes ist voller Gewaltdarstellungen. Wilder, vagabundierender Gewalt ebenso wie kriegerischer Gewalt, ordnender, staatlicher Gewalt. In merkwürdiger Verkehrung schlossen die Gesellschaften früher Bilder von lebensbejahender, Leben vermehrender Sexualität weg, belegten sie mit dem Bann der Dunkelheit, des Abseitigen, während Bilder dunkler, exzessiver Gewalt damals wie heute ans Licht gerückt werden. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Diese Bilder trösten einerseits, aber sie faszinieren auch, und werden wie ein Mahnmal oder wie ein aufklärerisches Manifest verstanden.
Die Ausstellung enthält Werke von vielen FotografInnen und KünstlerInnen, darunter Antoine d’Agata, Christian Boltanski, Sophie Calle, Hans Danuser, Maria Friberg, Nan Goldin, F. Holland Day, Peter Hujar, Miyako Ishiuchi, Sally Mann, Enrique Metinides, Shirin Neshat, Gilles Peress, Walid Raad, Sophie Ristelhueber, Andres Serrano, Fazal Sheikh, Cindy Sherman, W. Eugene Smith, Weegee und Francesca Woodman.
Die Ausstellung wurde von Urs Stahel kuratiert.
Hauptsponsor: George Foundation