Fotomuseum Winterthur | Samstag, 06.09. – Sonntag, 16.11.2008

Darkside I – Fotografische Begierde und fotografierte Sexualität

Fotografie ist für die Sexualität und ihre Fantasien ein zentrales visuelles Instrument: als Dokument, als Stimulation, als Machtmittel und als künstlerische Gestaltungsform. Fotografie zeigt und stilisiert Lust und Leidenschaft, Voyeurismus und Selbstdarstellung, sexuelle Macht und Konsum. Fantasieren und Begehren gehen mit der Fotografie einen aufregenden Pakt ein: Sexuelle Fantasien drängen nach Darstellung, suchen aktiv die Enthüllung – und die Fotografie nutzt diese Kraft der (Bild-)Erotik für ihre Zwecke, um stark und verführerisch zu sein.

Darkside I widmet sich u.a. den Fotografien vom idealen, natürlichen und grotesken Körper, versteht Sexualität als Teil der Existenz, stellt fotografierte Sexualpraktiken, Begierden und Fantasmen vor, diskutiert Sexualität im Surrealismus, reflektiert Sexualität in ihren Verdinglichungen und Fetischisierungen, stellt Voyeurismus und Exhibitionismus einander gegenüber, und thematisiert schliesslich Sexualität und Körper im Kontext der Gender-Debatten und als Macht und Geschäft. Dabei geht es immer um die Bilder, die wir uns von „Sexualität“ machen, um das endlose Ineinanderfliessen von Fantasie und Realität in der Schaulust der vergangenen einhundert Jahre.

Mit Werken von rund 150 FotografInnen, u.a. von Brassaï, Bill Brandt, Hans Bellmer, Man Ray, Pierre Molinier, Germaine Krull, František Drtikol, Claude Cahun, von Christer Strömholm, Anders Petersen, Ed van der Elsken, Walter Chappell, Peter Hujar, Robert Mapplethorpe, Andy Warhol, Nan Goldin, Valie Export, Carolee Schneemann, Urs Lüthi, Jürgen Klauke, Hannah Villiger, von Nobuyoshi Araki, Daido Moriyama, Noritoshi Hirakawa, Arno Nollen, Paul Armand Gette u.v.a.

Die Ausstellung wurde von Urs Stahel kuratiert.

Hauptsponsor: George Foundation