Bilderzauber – Ein seriöses Spiel
Über die vergangenen dreissig Jahre hat sich eine erstaunlich reiche Tradition in der Schweiz formiert: FotografInnen und KünstlerInnen betreiben Bildforschung, Bildspiel, Bildfeier; sie erproben das Bild, erzählen und spielen mit ihm – und sie feiern es. Anfänglich hat sich dieser Forschungs- und Spieltrieb vornehmlich im Medium der Zeichnung niedergeschlagen, ab Mitte der siebziger Jahre auch zunehmend im Medium der Fotografie.
Ausstellung und Katalog zeigen vier Positionen der späteren siebziger Jahre und zehn Positionen der neunziger Jahre: Die Fotografie steht da im Spannungsfeld zwischen dokumentarischer Abbildung und autonomem Bild; sie kämpft mit der Bildlichkeit der zum Logo gewordenen Sprache; sie wird aus dem Feld gedruckter Bilder angeeignet, ausgewählt und neu bearbeitet. Manchmal sind die Bilder so brillant, dass sie den Träger vergessen lassen, manchmal ist das Rauschen des Bildträgers so heftig, dass es das Bild beeinträchtigt. Heute darf diese Forschung auch ihren Ernst ablegen, darf opulent, witzig, darf zum – seriösen – Spiel werden. Das Bild – seit altersher nach der Natur, nach der Welt gestaltet und doch lebendig, eigenpräsentig – wird zur Lebensmetapher.
Mit Ian Anüll, Martin Blum, Daniele Buetti, Fischli/Weiss, Rémy Markowitsch, Gérald Minkoff, Markus Raetz, Hannes Rickli, Christoph Rütimann, Adrian Schiess, Laurent Schmid, Hugo Suter, Bernard Voïta, und Cécile Wick.
Die Ausstellung wurde von Urs Stahel kuratiert.