Bernd und Hilla Becher. Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften
Über vierzig Jahre lang hat das Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher an einer Bestandesaufnahme von Gebäuden der Industriearchitektur gearbeitet. Fabrikhallen, Fördertürme, Gasbehälter, Stahlöfen, aber auch Fachwerkhäuser gehören zu den Sujets, die sie in Deutschland, in England, Frankreich, Mitteleuropa und den USA aufgenommen haben. Sie nennen diese Gebäude „Anonyme Skulpturen“. Damit wollen sie auf die künstlerische Qualität der Bauwerke hinweisen, die im Bewusstsein der zumeist unbekannten Baumeister und Benutzer keine Rolle spielte. Ihre Fotografie will diese verborgenen skulpturalen Qualitäten verdeutlichen und sie als untergehende Baukultur historisch dokumentieren. Bernd und Hilla Becher haben sich immer mit besonderem Interesse der Industriearchitektur im Ruhrgebiet gewidmet. Zum ersten Mal wird mit dieser Ausstellung dieser Bereich ihres Schaffens systematisch erschlossen. Namen wie die der Zechen Concordia und Hannibal oder der Gutehoffnungshütte stehen bis heute für die industrielle Geschichte des Ruhrgebiets. Dabei konzentriert sich die Ausstellung nicht auf einzelne Gebäude, sondern nimmt die Anlagen als ganze und ihre Situierung innerhalb des Stadt- oder Naturraums in den Blick. Dieser von den Bechers „Industrielandschaft“ genannte Bildtypus stellt das Ruhrgebiet in Bezug zu vergleichbaren Komplexen in Deutschland, Europa und den USA.
Die Ausstellung wurde von Thomas Seelig kuratiert. In Zusammenarbeit mit dem Josef Albers Museum in Bottrop.