Axel Hütte – Theorea
Axel Hütte, geboren 1951 in Essen, thematisiert das Sehen. Seine Grossfotografien von Landschaften, Stadtlandschaften, seine U-Bahn-Bilder, Tunnel- und Nachtbilder, Berg- und Nebelbilder – aufgenommen in London, Berlin, Hamburg, Italien, Griechenland und in den Alpen der Schweiz und Frankreichs – meinen weniger den abgebildeten Gegenstand, als dass sie einen Bildraum öffnen und darin Seherfahrungen ermöglichen.
Sei es, dass wir, die Betrachter, auf einem kleinen Felsband stehen und vor uns türmen sich übergangslos und abgründig Nebelschwaden, sei es, dass wir auf einer Anhöhe stehen – wie einst Petrarca, wie die Übersichts- und Kolonisierlust des 19. Jahrhunderts – und ins Land hinabschauen, sei es, dass der Blick die Ebene entlanggleitet und durch den Dunst hindurch hoch ins Unendliche schweift, sei es, dass wir an eine Gletscherwand, in die tiefe Nacht hinaus oder durch einen Tunnel schauen. Axel Hütte reinigt und entleert die Szenerien, bis sie zu Beispielen für verschiedene Standpunkte, normale und besondere Raumerfahrungen, für offenes, weiches, scharfes, geführtes oder versperrtes Sehen werden. Seine Werke und besonders die neuen Bilder sind ein Erkunden des Sehens, ein Erfahren des Seins – in ausserordentlichen, physisch erlebbaren fotografischen Farbräumen.
Die Ausstellung wurde von Urs Stahel kuratiert.