2021

Frida Orupabo

Weather Girl

Frida Orupabo
Weather Girl, 2021
Papier-Collage, Inkjet-Prints mit Musterklammern auf Aluminium, 150 x 110 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur
2022-001-001

© © Frida Orupabo
Die norwegisch-nigerianische Künstlerin und Soziologin Frida Orupabo kreiert aus online zirkulierendem Bildmaterial analoge und digitale Schwarz-Weiss-Collagen und Videoarbeiten. Aus historischen Fotografien der Kolonialzeit sowie Bildern der Gegenwart, aus Ethnografie, Medizin und Wissenschaft sowie der Kunst und Popkultur seziert Orupabo Darstellung des Schwarzen, meist weiblichen Körpers, um Themen wie koloniale Gewalt, Rassismus, Sexualität, Identität und Zugehörigkeit zu verhandeln. Im Neu-Arrangieren und Zusammenfügen zergliederter Bildfragmente entstehen widerständige Figuren der vom Kolonialismus geprägten Gegenwart, die uns zum Blickaustausch herausfordern.

Subtil widerständige und emanzipatorische Momente durchziehen Orupabos feingliedrige, skulptural wirkende Collagen: der direkte Blick oder die geballte Faust, ein unbekümmertes Davonfliegen oder das Verharren in einem anmutigen Schwebezustand. Die oft lebensgrossen Figuren strahlen Stolz und Würde aus und widersetzen sich den eindimensionalen und gewalttätigen Bildern des kolonialen Blicks und seinem visuellen Erbe. Die übereinander geschichteten, teils verdrehten und geschlechtlich undefinierbaren Gliedmassen fordern unsere Sehgewohnheiten heraus und fügen sich zu Subjekten, die in all ihrer Komplexität, Ambivalenz und Widersprüchlichkeit anerkannt werden wollen.