1983

Nan Goldin

Self-portrait with Brian in hats, NYC

Nan Goldin
Self-portrait with Brian in hats, NYC, 1983
Cibachrome, 101.6 x 76.2 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur, Schenkung Andreas Reinhart
1999-008-004

© Nan Goldin

*1953 (Washington, US), lebt und arbeitet in New York, US
Nan Goldins Fotografien erzählen von zwischenmenschlicher Verbundenheit, von Freund_innenschaft, Liebe und Sexualität und zugleich von Gewalt, Trauer und Verlust. Mit empathischem und zugleich schonungslosem Blick hielt sie ab den 1970er-Jahren Personen aus ihrem Freund_innen- und Bekanntenkreis, aber auch sich selbst immer wieder in intimen und vulnerablen Momenten fest. Zu den wiederkehrenden Protagonist_innen ihres Werks gehören enge Vertraute wie der Fotograf David Armstrong oder die Schauspielerin und Schriftstellerin Cookie Mueller, die 1989 an den Folgen ihrer AIDS-Erkrankung verstarb. Ihre Aufnahmen, die sich häufig durch intensive Farben und hartes Blitzlicht auszeichnen, arrangierte die Fotografin zu narrativen Sequenzen, die sie in Form von Diashows mit musikalischer Untermalung präsentierte. Eine solche bildete auch den Ausgangspunkt für ihre bekannteste Arbeit, The Ballad of Sexual Dependency, die 1986 als Buch veröffentlicht wurde. In ihrer autobiografischen Dokumentation des Privaten und Intimen verhandelt Nan Goldin zugleich Themen von zeitgeschichtlicher und gesellschaftlicher Relevanz, wie die Lebenswirklichkeit queerer und genderfluider Menschen, die HIV-Epidemie der 1980er-Jahre oder die Opioid-Krise der 1990er-Jahre. Gemeinsam mit Mark Morrisroe, Philip-Lorca diCorcia und anderen wird Nan Goldin der informellen Boston School of Photography zugerechnet.