1977

Walter Pfeiffer

Renato

Walter Pfeiffer
Renato, 1977
Aus Chez Walti
Ilfochrome, Neuabzug 2004, 27 x 18 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur
2004-030-023

© Walter Pfeiffer

*1946 (Beggingen, CH), lebt und arbeitet in Zürich, CH
Das performative Spiel mit Identität steht im Mittelpunkt der Porträts von Walter Pfeiffer. Für die Werkgruppe Chez Waltifotografierte er Freund_innen und Bekannte aus dem Umfeld der queeren Szene Zürichs, die er in den 1970er-Jahren nach dem Vorbild von Andy Warhols Factory regelmässig in einer Villa an der Freigutstrasse um sich versammelte. Das serielle Prinzip setzt sich auch in der 1981 entstandenen Arbeit Die Augen, die Gedanken, unentwegt wandernd fort, einer beinahe typologischen Suche nach dem männlichen Schönheitsideal, die sich durch ihre formale Strenge von der Schnappschuss-Ästhetik früherer Werke unterscheidet. Der gelernte Dekorateur hatte 1966 bis 1968 die Grafikgewerbeschule in Zürich besucht und anschliessend als Grafiker für Zeitschriften wie Elle und Twen gearbeitet. Die visuelle Welt der Hochglanzmagazine prägte auch seine künstlerisch-fotografische Arbeit, in der er immer wieder mit Bezügen zu Werbung und Mode, aber auch zur US-amerikanischen Pop-Art spielte. Mit der Präsentation der Serie Carlo Joh. in der Ausstellung Transformer. Aspekte der Travestie am Kunstmuseum Luzern neben Positionen unter anderem von Urs Lüthi etablierte sich Pfeiffer bereits 1974 im Kunstkontext. Zu internationaler Bekanntheit gelangte er jedoch erst in den 2000er-Jahren durch Auftragsarbeiten als Modefotograf, unter anderem für Vogue und i-D.