William Eggleston
Four Black Children off Highway
Four Black Children off Highway, 1980
Aus Troubled Waters Portfolio
Dye-Transfer Print, 29 x 44 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur
2001-012-002
© The Eggleston Artistic Trust, Memphis
*1939 (Memphis, US), lebt und arbeitet in Memphis, US
William Egglestons Interesse gilt dem vermeintlich Nebensächlichen, das er mit «demokratischem Blick» in den Fokus rückt. Seine beiläufig anmutenden, aber bewusst komponierten Beobachtungen erlauben Einblicke in die Alltags- und Konsumkultur der US-amerikanischen Südstaaten in den 1960er- und 1970er-Jahren. Zuckerstreuer auf dem Tisch eines Diners, die Motorhauben parkender Autos oder eine Reihe von Milchtüten im Kühlregal eines Supermarkts hielt er in leuchtenden Farben fest. Während er seine fotografische Karriere mit Schwarz-Weiss-Aufnahmen im Stil Henri Cartier-Bressons begann, wechselte Eggleston in den 1960er-Jahren zum Farbfilm Kodachrome. Für seine Abzüge nutzte er häufig das Dye-Transfer-Verfahren, das wie die Farbfotografie selbst bis dahin vor allem im Bereich der Werbung zum Einsatz gekommen war und ein breites Spektrum an Farbtönen ermöglicht. Im künstlerischen und bildjournalistischen Kontext hingegen dominierte bis in die 1970er-Jahre noch die Schwarz-Weiss-Fotografie, wenngleich einige Fotograf_innen bereits früh mit Farbe experimentierten. Im Zuge seiner Ausstellung Photographs by William Eggleston 1976 am Museum of Modern Art und mit der begleitenden Publikation William Eggleston’s Guide wurde Eggleston daher zu einem der Wegbereiter_innen für die Akzeptanz der Farbfotografie in der Kunst.