1975

Robert Frank

For Andrea 1954-1974, Mabou 1975

Robert Frank
For Andrea 1954-1974, Mabou 1975, 1975
Silbergelatine-Abzug, 49.6 x 39.8 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur, Schenkung George Reinhart
1990-001-003b

© Robert Frank

1924 (Zürich, CH) – 2019 (Inverness, CA)
Mit seiner radikal subjektiven, oft melancholisch anmutenden Sicht auf die US-amerikanische Nachkriegsgesellschaft stellte Robert Frank Ende der 1950er-Jahre die Konventionen der dokumentarisch-erzählerischen Fotografie infrage. Nach seiner Emigration nach New York begann der gebürtige Schweizer zunächst für Magazine wie Harper’s Bazaar zu fotografieren. Mithilfe eines Stipendiums der Guggenheim Foundation arbeitete er zwischen 1955 und 1957 an einer Langzeitstudie über die USA, die er unter dem Titel The Americans als Fotobuch veröffentlichte. In pointierten Alltagsbeobachtungen wirft das Werk einen Blick unter die Oberfläche des amerikanischen Traums und zeichnet damit ein sozialkritisches Porträt einer von Rassismus und sozialer Ungleichheit durchdrungenen Gesellschaft. Das 1958 zunächst in Frankreich und 1959 dann mit einem Vorwort von Jack Kerouac in den USA erschienene Buch gilt als wegweisend für nachfolgende Generationen von Fotograf_innen. Neben seiner fotografischen Arbeit drehte Frank zahlreiche Independent-Filme, darunter sein filmisches Debut Pull My Daisy von 1959, an dem Schriftsteller_innen der Beat-Generation mitwirkten, sowie Cocksucker Blues, ein Dokumentarfilm, für den er die Rolling Stones 1972 auf ihrer Tournee begleitete.