Fotomuseum Winterthur | Samstag, 24.10.2026 – Sonntag, 14.02.2027

Helen Levitt

Helen Levitt (1913–2009) gehört zu den prägenden Stimmen der amerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. In Brooklyn geboren, fand sie in den Strassen New Yorks ihr Hauptmotiv. Seit den 1930er Jahren beobachtete sie in Harlem und auf der Lower East Side das urbane Leben in all seiner Spontanität, Poesie und Widersprüchlichkeit. Kinder und ihre Kreidezeichnungen, die auf Mauern und Gehsteigen hinterlassen wurden, entwickelten sich zu wiederkehrenden Sujets.

Levitt war Mitglied der Photo League, arbeitete mit Walker Evans und wurde von Henri Cartier-Bresson geprägt. Sie zählt zu den frühen Pionierinnen der Farbfotografie. Ihre Arbeit als Filmemacherin und Editorin, auch mit Luis Buñuel, schärfte ihren Sinn für Rhythmus und Erzählung. Ihre Bilder von New York geben auch der Kehrseite des American Dream, geprägt von Migration, Armut und Improvisation, einen visuellen Ausdruck.

Erstmals steht das vollständige Archiv zur Verfügung: frühe Leica-Abzüge, fünfzig Arbeiten aus A Way of Seeing sowie umfangreiches Archivmaterial. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Fundación MAPFRE, kuratiert von Joshua Chuang.