1979

Lewis Baltz

Ohne Titel

Lewis Baltz
Ohne Titel, 1979
Aus Park City
Silbergelatine-Abzug, 20.1 x 25.4 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur, Schenkung Lewis Baltz
1997-036-030

© Lewis Baltz Trust

1945 (Newport Beach, US) – 2014 (Paris, FR)
In seinen fotografischen Serien widmet sich Lewis Baltz scheinbar banalen und alltäglichen Motiven wie Industriegebäuden, Vorstadtsiedlungen und Brachlandschaften. Er dokumentiert die Schattenseiten des technologischen Fortschritts und der massiven Ausweitung der Konsumgesellschaft im 20. Jahrhunderts. So zeigt die 84-teilige Serie Candlestick Point beispielsweise die trostlose Landschaft der San Francisco Bay Area, die zu einer illegalen Müllkippe für Industrieabfälle verkommen ist. Sein umfangreichstes Portfolio Park City verfolgt in 102 Fotografien die Errichtung eines dystopisch anmutenden Neubaugebiets auf dem Areal einer ehemaligen Bergbaustadt in Utah. Eine Mischung aus Anziehung und Abstossung, Faszination und Schrecken prägt Baltz’ Fotografien, die einen zynischen, hoffnungslosen Zukunftsentwurf zur Darstellung bringen. Seine reduzierte Bildsprache und sein serieller Ansatz offenbaren Anregungen aus Minimal Art, Konzeptkunst, Pop-Art und Land-Art. Baltz gehört zu den Vertreter_innen der New Topographics-Bewegung, die in den 1970er-Jahren mit nüchternem Blick und formaler Strenge die Entwicklungen urbaner Räume festhielten und damit die klassische US-amerikanische Landschaftsfotografie im Stile Ansel Adams’ ablösten.