Hans Danuser
Standardbarren
Standardbarren, 1983
Aus In Vivo, Portfolio II 16
Silbergelatine-Abzug, 39.8 x 26.8 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur, Schenkung George Reinhart
1991-001-032
© Hans Danuser
*1953 (Chur, CH), lebt in Zürich, CH.
Hans Danusers Werk bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Seine Beschäftigung mit der Fotografie setzte in den 1970er-Jahren ein, als er an der ETH Zürich mit lichtempfindlichen Emulsionen experimentierte. Sein Durchbruch als Künstler gelang ihm schliesslich 1989 mit der Vollendung seines Langzeitprojekts In Vivo: Ausgehend von einer Serie über Atomkraftwerke fotografierte Danuser über einen Zeitraum von neun Jahren verschiedene Einrichtungen aus den Bereichen Wissenschaft und Technik, in denen er Kristallisationspunkte gesellschaftlicher Debatten und symbolische Zentren der Macht sah. Der Bildzyklus umfasst 93 Aufnahmen aus Pathologien, Pharmakonzernen, Laboratorien, Goldgiessereien und anderen meist schwer zugänglichen Institutionen. Danusers Schwarz-Weiss-Fotografien verweisen dabei nur beiläufig auf konkrete Räume; vielmehr vermitteln seine abstrakten, kontrastreichen Kompositionen eine bisweilen unheimliche Atmosphäre. In späteren Werkgruppen widmete er sich verstärkt den Auswirkungen des Klimawandels auf Landschaften, wie in seiner zwischen 2000 und 2006 entstandenen und als Installation konzipierten Serie Erosion, die Betrachter_innen durch am Boden liegende Detailaufnahmen von erodierendem Gestein wandeln lässt.