Bildschirmintervention mit Geraldine Juárez: The Fish Don’t See the Water

In ihren Essays beleuchtet die mexikanisch-schwedische Künstlerin Geraldine Juárez (*1977) die Geschichte des Google Cultural Institutes kritisch im Hinblick auf koloniale und imperiale Praktiken der Prospektion, Dokumentation und Ausstellung, deren Bildsprachen die Macht des Westens und seiner Institutionen entscheidend mitgeprägt und gefestigt haben. In ihrer Bildschirmintervention The Fish Don't See the Water kontextualisiert Juárez die vom Google Cultural Institute philanthropisch betriebene Datenprospektion kunsthistorischer Sammlungen sowie ihrer Architekturen und entblösst damit eben jene vorbelasteten musealen Praktiken, die sich auch in den Projekten von Google fortschreiben. Ausgehend von der Annahme, dass Ausstellungsformate einem Prozess essayistischer Zusammenstellung gleichen, kombiniert die Künstlerin ihre Performance PROSPEKT (2018) mit anderen Bild-Essays zu einem künstlerischen Ansatz der Institutionskritik, der das Potenzial der digitalen Bildgebung aushebelt und das Konzept der ‚Welt-als-digitale-Ausstellung‘ untergräbt.
Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit PhotoIreland 2020 statt. Das Festival PhotoIreland ist Irlands internationales Festival für Fotografie und visuelle Kultur. Die diesjährige elfte Ausgabe trägt den Titel On/OFF und kombiniert in ihrem Programm Offline- sowie Online-Ausstellungen und -Aktivitäten.
Die Online-Veranstaltung ist kostenlos. Sie findet auf Englisch und Spanisch (mit englischen Untertiteln) auf Zoom statt (Anmeldung hier) und wird auf unserer Webseite live gestreamt: fotomuseum.ch/de/explore/situations/157268.