Videospiel und Fotografie, eine kurze Geschichte, 1992–2016 08.04. – 22.05.2016 | Fotomuseum Winterthur

SITUATION #36

Zusammenstellung und Schnitt von Marco de Mutiis
Screenshot aus Gekibo Gekisha Boy, 1992 © Tomcat System
Screenshot aus Afrika, 2008 © Rhino Studios
Screenshot aus Dead Rising, 2006 © Capcom
Screenshot aus Need For Speed, 2015 © Ghost Games

In immer mehr Videospielen gibt es einen Foto- oder Kameramodus, der es den Spieler_innen erlaubt, einen spezifischen Augenblick der Spielwelt festzuhalten. Oft werden Teile der Kamerabedienung sowie der Akt des Fotografierens nachgeahmt: In den Spielen wird versucht, die Fotografie zu simulieren, teilweise wird sie gar in die Abläufe des Spiels integriert. So kommt es öfter vor, dass wir beim Spielen vor einem Bildschirm sitzen, durch einen virtuellen Bildsucher schauen, simulierte Blenden oder die Tiefenschärfe des Bildes im Spiel einstellen. Beim Videospiel trifft man auch auf fiktionale Kund_innen und digitale Fotografielehrer_innen, die unsere Safaribilder begutachten, uns über Bildausschnitt und Nähe zum Sujet belehren oder uns eine enttäuschende Note vergeben, weil unser Sujet nicht in die Kamera schaut. Kurz gesagt: Scheinbar tauchen in Videospielen alle möglichen Simulationen, Remediationen und Mutationen von Fotografie auf. Sie hinterfragen, was Fotografie und Spiel bedeuten, und wie beide miteinander zusammenhängen. „Videospiel und Fotografie, eine kurze Geschichte“ ist eine visuelle Sammlung, die versucht, die komplexe Beziehung und die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen der Fotografie und dem Videospiel aufzuzeigen.