Fotomuseum Winterthur | Samstag, 30.08. – Sonntag, 09.11.1997

Nan Goldin – I`ll be your mirror

„Bilder zu machen ist für mich eine Art, jemanden zu berühren – eine Form von Zärtlichkeit. Ich schaue mit einem warmen, nicht einem kalten Auge. Ich analysiere nicht, was vor sich geht – ich fühle mich schlicht von der Schönheit und Verletzlichkeit meiner Freunde und Freundinnen inspiriert.“ Die amerikanische Fotografin Nan Goldin ist mit ihrer einzigartigen Form des teilnehmenden Dokumentierens Wegbereiterin und Vorbild für eine ganze Generation von Fotografen und Fotografinnen geworden.

In New York, in den East-Village- und Lower-East-Side-Kreisen, in denen sie gelebt hat, treffen Freuden und Leiden, das Poetische und Schmerzliche des heutigen Lebens heftiger aufeinander als anderswo. Die Ausstellung zeigt Euphorie und Verzweiflung des Drogenkonsums, dann Not und Krise durch die Verbreitung von Aids. Sie spiegelt den kollektiven Willen zum Überleben, den Kampf mit dem Verlust und die Öffnung des Freundeskreises nach Europa und Asien. Nan Goldins bezwingende Situationsbilder und ihre packenden, komplexen Porträts aus der Mitte ihres Lebens führen uns direkt in die conditio humana am Ende des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung wurde von Elisabeth Sussman kuratiert. Realisation in Winterthur: Urs Stahel. Eine Zusammenarbeit mit dem Whitney Museum of American Arts, New York, dem Stedelijk Museum, Amsterdam, und der Kunsthalle Wien.