Fotomuseum Winterthur | Samstag, 31.08. – Sonntag, 27.10.2002

Hans-Peter Feldmann – Kunstausstellung

Auf den ersten Blick berührt uns Feldmanns Kunst durch ihre Bescheidenheit. Wir sind fast verführt zu sagen, er stellt keine Kunst her, er findet sie in eigenen Fotografien, Amateurfotografien, gedruckten Fotografien, in Kaufhauskunst, in Spielzeug – und macht sie sichtbar. Gewöhnlich beschränkt er sich darauf, den Zusammenhang dieses Alltagsguts, dieser gewöhnlichen Gegenstände und Bilder, die ihn umgeben, aufzuzeigen, einzufärben oder zu verändern. Seine Arbeiten zeigen die Träume und Wünsche auf, die wir auf Bilder und Gegenstände übertragen, flössen ihnen Bedeutung ein. Was ist denn unser Foto-Album, wenn nicht ein Weg, uns selber wahrzunehmen, unsere eigene Persönlichkeit zu bauen, idealisiert oder sonstwie? Was Feldmann interessiert. ist die Frage, wie unser Verstand, unser Denken mithilft das zu konstruieren, was wir wahrnehmen.

Diese grosse Retrospektive des deutschen „Anti-Fotokünstlers“ zeigt die zentrale europäische Figur, die seit den siebziger Jahren mit buchhalterischer Sorgfalt, schelmischem Blick und ironischen, verwinkelten Gedankengängen mittels Serien, Sequenzen von Banalfotografien unsere Kunstbildkultur unterläuft.

Die Ausstellung wurde von Helena Tatay kuratiert. Realisation in Winterthur: Urs Stahel. Eine Zusammenarbeit mit der Fundació Antoni Tàpies, Barcelona, dem Centre national de la photographie, Paris, und dem Museum Ludwig, Köln.

Hauptsponsoren: Stanley Thomas Johnson Stiftung, Ringier AG und ifa Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart