Fotomuseum Winterthur | Online-Veranstaltungen | Mittwoch, 18.01.2023, 19:00–20:00

Online-Diskussion: Networked Animal Media

Von Belugawalen, die GoPro-Kameras stehlen und Oktopussen, die Selfies schiessen, bis hin zu Menschen, die als Tiere Videospiele durchstreifen – diese Online-Podiumsdiskussion untersucht die Beziehung zwischen uns und Tieren im Rahmen des fotografischen Akts. Ausgehend von der Tradition der Dokumentarfotografie diskutieren die eingeladenen Gäste die Rolle von und die Hierarchie zwischen Fotograf_in und Motiv. Können Tiere in Bildgebungssystemen zu Fotograf_innen und Kollaborateur_innen werden? Wie lässt sich das Verhältnis zwischen Autor_innen und Subjekten neu denken? Und ist es an der Zeit, die anthropozentrische Sichtweise und den speziesistischen Blick zu hinterfragen?

Zu den Redner_innen gehören Neozoon, die Forscherin Sara Swain und Künstler Thomas Hawranke. Neozoon ist ein 2009 gegründetes Künstlerinnenduo, das sich mit Fragen der Diskriminierung von Tieren und der Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandersetzt. Für ihre Arbeit verwendet Neozoon Filmmaterial von YouTube und anderen Quellen, das sie sich aneignen und neu kontextualisieren, um die Machtverhältnisse zwischen Mensch und Tier zu diskutieren. Sara Swain ist Autorin, Forscherin und Dozentin. Sie schreibt über Popkultur und Tiere und unterrichtet in den Bereichen Kommunikation, Medien, Film und TV. Thomas Hawranke ist Künstler, Forscher und Dozent. Er hat mehrere Projekte realisiert, die die Darstellung von Tieren in Videospielen illustrieren und auch ethische Bedenken unter Spieler_innen in Foren und Blogs erörtern.

Die Online-Veranstaltung ist kostenlos und findet auf Englisch auf Zoom statt. Informationen zum Zugang werden nach Anmeldung bekanntgegeben. Melden Sie sich hier an.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung Jean Painlevé – Les pieds dans l’eau statt. Der französische Filmemacher Jean Painlevé (1902–1989) widmete sich zeit seines Lebens mit grosser Leidenschaft und Hingabe dem wissenschaftlichen Film und der Dokumentation der Fauna, insbesondere der Tierarten der Unterwasserwelt. In gut 50 Jahren drehte Painlevé – zum Teil gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und Mitarbeiterin Geneviève Hamon – über 200 Kurzfilme. Die Filme, Fotografien und Dokumente, die in der Ausstellung gezeigt werden, spiegeln Painlevés Faszination für die Wissenschaft wider aber auch sein Bedürfnis, das Staunen über die Tierwelt, die unsere Welt bewohnt, zu teilen.